#5nach12 mit Lukas Müller
Shownotes
Wer würde mit Haien tauchen? Ohne Schutz. Ohne doppelten Boden. Mich beschleicht bei dieser Frage purer Respekt oder sogar Angst. Lukas Müller ist Freediver, Meeresbiologe, Mitgründer des „Ocean Collective“ und einer der wenigen Menschen weltweit, die Haien auf Augenhöhe begegnen. Er hat bereits Millionen TV-Zuschauer*innen in eine Welt mitgenommen, die sonst verborgen bleibt.
Gib Lukas 5 Minuten in unserer Folge. Und er schafft es, unsere Vorstellung auf den Kopf zu stellen und tiefste Faszination wachzurufen. Es geht nicht um Mutproben, sondern um echtes Staunen und eine tiefe Wertschätzung für das, was unser „Planet Ozean“ so einzigartig macht.
Wenn du schwerelos durch das tiefe Blau schwebst, Auge in Auge mit einem majestätischen Hai. Kein Handy. Keine Schwerkraft. Nur pure Präsenz, Ehrfurcht und Erkenntnis. „Diese Tiere sind über 100 Millionen Jahre unverändert geblieben. Sie zeigen dir, dass du nicht an der Spitze der Nahrungskette bist.“
Lukas beschreibt die Begegnung mit einem Hai als „das beste Gefühl der Welt. Dieses Tier zwingt dich, ein besserer Mensch zu werden, weil es immer versucht, deinen blinden Fleck zu finden und du musst ihm begegnen.“
Mehr als 100 Millionen Haie werden jedes Jahr gefischt, viele Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. „Wir verlieren gerade das wichtigste Teil in der Maschinerie Ozean mit fatalen Folgen für die Artenvielfalt, unser Klima und letztlich auch für unseren Wohlstand.“
Lukas und Ocean Collective verbinden Menschen unterschiedlichsten Hintergrunds zu sinnstiftenden Expeditionen. Alle tauchen gemeinsam ab und erforschen die Lebensräume der Haie. So entstanden in nur drei Jahren Europas größte Feldforschungskapazitäten, wie für Heringshaie (größte Raubtier Deutschlands), mit dem weniger als 200 Menschen jemals getaucht sind. „Es gibt mehr Menschen, die im All waren!“
Werde „Zeuge einer echten Transformation“.
„Ich habe aufgehört, mir Sorgen zu machen, dass die Welt ständig untergeht. Wir können nur unser Bestes tun und hoffen, dass es funktioniert.“ Absolut, Lukas!
Bereit, alte Denkmuster über Bord zu werfen und neu zu staunen?
Transkript anzeigen
Stell dir vor, du kleidest schwerelos durch das tiefe Blau Auge in Auge mit einem
majestätischen High. Keine Angst, sondern Erfurcht erfüllt dich. Du spürst,
die Welt ist kostbar und bedroht. Heute bei 5. nach 12 tauchen wir ab in die
faszinierende Welt der Heie, der Ozeane und der Menschen, die sich schützen.
Mein Gast ist Lukas Müller, Er ist Freediver, Highforscher,
Meeresbiologe und Mitgründer des Ocean Collective. Er ist bekannt in Filmen und
Fernsehen und er nimmt uns heute mit unter die Oberfläche zu Geschichten die
Berühren, Fakten, die erschüttern und Ideen die Hoffnung machen. Mit seiner Fähigkeit
komplexe Wissenschaft verständlich und Berühren zu erzählen, ist er ein starker
Botschafter für den Meeresschutz. Herzlich willkommen bei "5 Nach 12, Lieber Lukas
Müller". Vielen Dank, dass ich hier sein darf. Ich hoffe, dass ich dieser sehr
erwartungsvollen Anrede gerecht werde heute im Podcast. Aber ich werde mein Bestes
tun, euch mit in den Ozean zu nehmen und ein paar Geschichten zu talen,
die dann hoffentlich euch anregen, sich für den Ozean zu begeistern und vielleicht
auch in eurem eigenen Lebensbereich oder beruflichen Bereich einige der Erkenntnisse,
die wir als Meeresbiologen aus dem Ozean lernen dürfen, vielleicht mitzuintegrieren.
Ich bin mir sicher, du wirst es erfüllen, weil wir cloudern ja schon eine ganze
Weile im Vorgespräch. Wir haben eigentlich alles schon mit aufnehmen können und ja,
ich habe schon eine Menge gelernt, kann ich so dazu sagen, auch ganz von anderen
Themen, mit denen ich gar nicht gerechnet habe. So, lass uns mal direkt einsteigen,
die wenigsten Menschen tauchen und noch weniger Menschen haben die Chance, ein High
-Life zu sehen unter Wasser. Was fühlst du in dem Moment, wenn du da unter Wasser
bist und so einem High begegnest und das ist ja schon öfter passiert? Ja, es ist
das beste Gefühl der Welt mit Abstand. Ich habe viel erleben dürfen in meinem Leben
von Extrem Extrem -Sport -Erfahrung über große Raubtiere an Land, gefährliche Regionen,
viele Sachen Unterwasser und die Präsenz von einem großen Raubtier wie einem Hai, nur
wenige Zentimeter von deinem Gesicht entfernt, ist eine Ehrfürchtigkeit,
die uns zurücknimmt in eine genetische Vorgeschichte. Denn wir Menschen
Ja, zwei gesichtige Beziehung zu großen Raubtieren oder auch zu der natürlichen Welt,
denn auf der einen Seite sind wir unglaublich fasziniert von diesen Tieren und auf
der anderen Seite haben wir Angst vor ihnen. Und das geht Hand in Hand damit, dass
wir mit großen Raubtieren in unserem genetischen Ursprung Afrikas immer coaxistiert
haben und dann auch in allen Regionen, die wir dann bevölkert haben, ob das der
Grizzly ist, ob das der Löwe war, ob das der Wolf ist. Und in Legenden sagen und
myten tauchen diese Wesen immer in verschiedenen Rollen auf. Es kann die Gefahr sein,
es kann aber auch ein Erlösung oder ein Symbol der Stärke sein. Und für mich ist
unter Wasser zu sein, mit einem Atemzug, dann da schwerelos zu schweben.
kein Handy, kein Klingeln, keine verbale Kommunikation.
Noch nicht mal Schwerkraft. Und dann in Sicherheit, wenn man das richtig macht,
kann man das auch sicher machen, ein Raubtier zu sehen, und das zu spüren, diese
Präsenz zu spüren, was halt über 100 Millionen Jahren unverändert ist, was schon viel
länger auf diesem Planeten existiert.
Das zeigt dir, dass du nicht an der Spitze der Nahrungskette bist. Und das ist eine
Erfüchtigkeit und auch eine gewisse Form an Bodenständigkeit, die wir uns heute gerne
oft auf die Fahne schreiben. Das ist so dieses Humble -Bragging. Man sagt, dass man
bodenständig ist. Aber dass wir es wirklich auf Mark und Bein verspüren,
ist selten. Und es sind einfach verdammt coole Tiere, also ästhetisch,
testendig, ständig, du musst im Grunde genommen besserer Mensch werden, wenn du mit
Haien tauchst, weil die ständig versuchen herauszufinden, wo ist denn dein
Schwachpunkt, wo ist dein blinder Punkt und deswegen kann ich sagen,
mit Haien zu tauchen, ist das allerbeste Gefühl der Welt. Also bei mir hast du
jetzt schon mal Bilder im Kopf geschaffen und ich schwebe da Schwäbel da gerade
durch den Augen, aber ehrlicherweise tierischen Respekt, die sozusagen vor so einem
High. Und ja, ich glaube, man sieht, dass das aus deinem Inneren kommt. Also ich
glaube jetzt, wir sind in dem Podcast trotzdem, hat glaube ich jeder jetzt Bilder
vor Augen. Jetzt lass uns einen Schritt, welch noch zurückgehen, bevor du diese
Leidenschaft entwickelt hast. Jeder Mensch hat da so einen Moment, warum er das dann
tut, gab es den bei dir auch oder hat sich das so nach und nach entwickelt? Es
gab sicherlich einige Momente als Kind und auch als junger Mann,
die mich dann geprägt haben. Ich glaube, zwei Momente, die bis heute da eine Rolle
spielen, ist zum einen, ich bin nicht über diese romantische Vorstellung zum Hai und
Meereschutz gekommen, dass ich als Kind ein Buch gelesen habe, habe gesehen, die Hai
werden abgeschlachtet und jetzt muss ich sie schützen. Das kam erst viel später. Mein
Vater hat nach Wegen gesucht, wie er selber der natürlichen Welt irgendwie nachgehen
kann, weil er eben nicht ein Party -Hengst war oder Autoschrauber oder Fußballfan. Und
für ihn war einer dieser Wege das Angeln. Das war neben der Vogelbeobachtung der
Ornithologie eine der Sachen oder üblichen Wege, wie man damals über soziale Kreise
irgendwie in einen Kontakt mit Natur trägen konnte. Das ist zwar heute als Bild ein
bisschen überholt und gleichzeitig war es aber auch für mich der erste Kontakt mit
einem Fließgewässer und Fischen. Denn heise sind Fische und irgendwo kommt ja diese
Faszination her. Und ich kann mich noch erinnern, wie ich mit zwei Jahren, mit auf
wackeligen Beinen an diesem reißenden Fluss der Ruhe unterhalb des Staubherrstands und
mein Vater hatte einen Ein Flussbarsch gefangen, der hing dann an der Angel hatte
mir aber nicht verraten, dass er schon dran war. Drückt mir die Angel in die Hand.
Ich kann die so gerade eben halten, falls fast damit in den Fluss und drehe so ein
bisschen an der Rolle und denke dann, ich habe zumindest das Gefühl, ich habe ein
Flussbarsch gefangen. Und als ich den dann mit meinen kleinen Miniatur hinten in der
Hand halte und sehe wie dieses Tier versucht zu atmen und du hast diese grün,
schuppige Färbung, im Barscher haben keinen Schleim, also es ist eine ganz, ganz
feine Textur, diese majestätischen Stacheln, das wirkte für mich wie eine andere Welt.
Wie kann so was Schönes aus so einem moderigen alten Fluss kommen.
Und das hat mir gezeigt, dass da eine Welt ist, die wir als Städter in ganz
vielerlei Hinsicht, die uns verborgen bleibt unsichtbar. Ich bin in einer Schule
ausgelacht dafür. Ich gesagt habe, wir haben eine Bachforelle gegessen anstatt
irgendwie Fleisch aus dem Supermarkt oder Fisch von der Nordsee oder von Captain
Iglo. Und da haben die anderen Schulkinder gesagt, das ist ja eklig, aus dem brauen
Fluss.
Und so war meine erste Erfahrung durch die Angeli, dass es da Organismen gibt, die
auf die wir angewiesen sind, die wichtig sind, die schön sind, die wertzuschätzen
sind. Und damit hat es, glaube ich, angefangen. Und dann später habe ich nach der
Schule, wie symptomatisch für meine Generation, erst mal die Sinnfindung, ich muss
meine Auszeit haben von dem anstrengenden Abitur. Ja, unbedingt. Genau.
Und dann bin ich nach Südafrika gefahren, habe da in einem Freiwilligenprojekt beim
Käfigtauchen mit weißen Haien gearbeitet. Und Wenn du dann als junger Mann mit 18
Jahren, nachdem ich mich, ich hatte mal Probleme mit meiner eigenen Psyche und meiner
Persönlichkeit, Unsicherheiten, die aus früheren Schulzeiten irgendwie hervorgehen.
Und dann kamen Alkohol dazu und Cannabis und Partys und ich war immer ein Dopamin
-Junkie bzw. Endorphin -Junkie, das liegt irgendwie ein bisschen in der Familie. Und
dann wird so ein bisschen diese Passion der Jugend und auch die Talente in diesem
eintönen urbanen Leben, was wir manchmal fühlen, betäubt. Das wird so maskiert. Und
das ist schwierig zu finden, wo liegen in meiner Talente, wo bin ich denn? Und das
war dann tatsächlich dieses Praktikum, wo du dann als 18 -Jähriger, also, dass mein
Eltern mich halt das dann machen lassen, war schon wirklich fantastisch. Springst du
in Südafrika in Klein Bay, bei Wind und Wetter, bei anderthalb Meter Welle,
auf diesem Käfigtauchboden rum, rechts kotzen die Touristen, links übergeben sich die
anderen Voluntiers und ich händelte dann da die Käfige, die wurden ins Wasser
gelassen und dann wurde da mit Hain getaucht, dann habe dann auch dort die ersten
Kontakte schließen können mit Menschen aus anderen Kulturen, mit Menschen,
die körperlich arbeiten, Menschen, die Verantwortung übernehmen, Menschen, die sich
nicht hinter irgendwelchen Versicherungen Powerpoints verstecken, sondern das Leben in
den Händen halten. Und das dann zu erleben, wie so ein weißer Hai hinten am Ende
des Bootsmotors, mit einer Glinge von vier bis fünf Metern hoch schwimmt, auf den
Motor zuschwimmt, neben dir eine Forscherin ruft Lukas Versuche auszufinden, ob es ein
Männchen oder Weibchen ist. Der Skipper ruft dir zu, halt den Kopf weg vom Motor,
halt den Kopf weg vom Motor. Und dann hebst du als 18 -Jährige ganz berutser mit
der Hand, diese Nasenspitze von diesem weißen High weg vom Motor. Die dreht sich
langsam auf die Seite und die Forscherin kann bestimmen, ob es ein Männchen oder
Weibchen ist.
Das ist lebensverändern. Also Zeich mir irgendeinen jungen menschen der nicht in dem
moment sagt ja und das ist es das würde ich gerne als beruf machen aber wie die
letzten 15 jahre gezeigt haben ist das heute kein beruf mehr und deswegen war auch
die der weg danach Ich glaube genauso spannend wie diese ersten momente Wahnsinn wenn
das seine älteren wussten ich glaube die hätten da nicht zugestimmt Zumindest nach
der begebenheit war es war das wichtig? Menschen der Weibchen sind die gefährlicher
oder war das einfach für die Forscher interessant?
Unter Heim gibt es massive Unterschiede zwischen den Männchen und den Weibchen, sowohl
morphologisch, die Weibchen werden jetzt hier um einiges größer, aber in ganz vielen
Populationsdynamiken, Bestandsdynamiken ergibt sich eine räumliche Trennung der Männchen
und der Weibchen.
Gerade bei gerade den Weißenhain ist es so, dass die extrem scharfe Zähne haben,
großes Maul, große Kieferkraft und tendenziell beißen die Männchen,
den Weibchen, für die Begattung seitlich in die Kieme. Dann begannen die sich in so
einem fast schon komischen halbtransartigen Taumeln durch die Wasseroberfläche,
weil Haie normalerweise schwimmen müssen, um zu atmen, dann wird das für ein, zwei
Minuten ausgesetzt.
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Nun
und das Management dieser Ökosysteme und Bestände aufzuschlüsseln, sind Kenntnisse über
Größe, Schlechtsreife, Männchen oder Weibchen, Grundlagen dafür, um für uns als
Menschen zu bestimmen, handelt es sich hier um eine gute Population. Wie geht es den
Weibchen, wie geht es den Männchen und welche Zukunft hat diese Spezies im Rahmen
der Information, die wir da sammeln?
Spannend, ich sehe schon, wir tauchen immer tiefer in eine Welt, die mir wirklich
völlig fremd ist. Ich bin immer noch beeindruckt von deinem Bild, was du mal
anfanggezeichnet hast, ehrlicherweise. So, jetzt hast du gerade gesagt, der hat den
Kopf vom Motor weg, ob es sich wahrscheinlich nicht verletzt, nehme ich mal davon
an. Also, ich sehe da nur Gefahr und ich hätte jetzt nicht sagen,
lebensmüde, aber zumindest in den komischen Filmen, ich gucke solche Filme eigentlich
nicht gerne, aber ich gesehen habe, hat er dann immer zugeschnappt. Also was passiert
mit den Menschen, wenn man, wenn du diesen Hai siehst? Also die meisten hat ja
eigentlich nur Panik und Angst.
Ich kann mich da nicht von freimachen, dass ich das nicht auch gespürte da am
Anfang. Also die ersten Male, wenn man mit einer neuen Gefahr konfrontiert wird,
in dem Moment dem Hai, da wird dann all die Sorge oder Angst, die wir sowieso mit
dem Element Ozean verbinden, projiziert in dieses mächtige Tier. Also die Angst,
die ich verspüre, dass ich im offenen Wasser bin. Die Angst, die ich verspüre, dass
ich im tiefen Wasser bin. Die Angst, die ich verspüre, weil ich vielleicht nur eine
Atemzug habe. Die Angst, dass ich vielleicht an einem komplett neuen Ort bin oder
mich nicht darin bewegen kann. All diese Ängste, die viele von uns Menschen mit dem
Wasser verbinden, die werden jetzt projiziert in diesen High, weil der High das ist,
was uns in diesem Element gefährlich werden kann und weil er in diesem Element zu
Hause ist, das perfekt angepasste Raubtier.
Deswegen ist es ein Irrglaube zu sagen, Heihe sind nicht gefährlich. Oder zu sagen,
mit Heien zu tauchen ist Pauschal sicher. Es gibt nichts, was Pauschal sicher ist.
Es gibt auch nichts, was Pauschal gefährlich ist. Also, es gibt Sachen, die
sicherlich aus Dummheit resultieren, die dann sehr schnell gefährlich werden können.
Aber Menschen sind in der Lage, aus dem All zu springen, zum Mond zu reisen,
in die Tiefsee zu reisen, mit U -Bohnen, mit Heinen zu tauchen, mit Bären zu
fotografieren in enger Proximitäten. Das ist alles eine Frage, wie es gemanagt wird
und welche Fähigkeiten man besitzt. Und ich glaube, da war für mich eine sehr
interessante Reibungsfläche, weil ich in vielen Aspekten meiner Jugend und auch
späteren Zeit immer talentiert war, schnell kurz was zu lernen und dann aber oft die
Disziplin nicht hatte zu sagen, ich mache es weiter, weil es war für mich gut
genug. Ich habe Tischtennis gespielt bis zu einem Punkt, wo ich gesagt habe, das war
gut. Da Da habe ich ein bisschen Kampfsport gemacht bis zum Punkt, wo ich gesagt
habe, das war gut. Und jetzt mal zum ersten Mal, ich so fasziniert von etwas, das
ich gesagt habe, das möchte ich länger machen, weil ich es verstehen möchte, weil
ich da Ziele entwickelt habe, wirklich ganz konkrete Ziele hatte, was ich da
erreichen möchte und gleichzeitig einmal ein Puzzle hatte, was erfordert, dass du dich
dem für 3, 4, 5, 6, 7 Jahre widmest, damit du überhaupt erst anfangen kannst zu
verstehen, was deine Fähigkeiten sind und ob du dem überhaupt gewandelt bist.
Und da bin ich rapide schnell in meine Grenzen, in meine Schranke gewiesen worden.
Denn eine der ersten Expeditionen an denen ich teilnehmen durfte während meines
Biostudiums war in Guadalupe in Mexiko. Das ist eine Vulkaninsel vor der Küste
Mexikos, paar hundert Kilometer entfernt und dort leben Kriminelle,
die aus dem Festland verbannt werden, als auch ein paar Fischergemeinen und das ist
eine der Hauptumschlagplätze für den Kokainhandel entlang der Küste über die Seeroute.
Also ein ziemlich gefährlicher Ort und ich durfte im Rahmen eines einer Expedition
dort mehrfach zelten und dann als einer der ersten Deutschen mit Weißenheimen
wochenlang außerhalb des Käfigtauchen um die zu besendern. Das heißt, wir haben als
Freitaucher in einem Team von wirklich den besten Freitaucher in der Welt. Das war
damals der William Winram und der Frederick Boy. Weltrekordhalter, die konnten bis 55
Meter tiefe Casual -Sperrfischen. Die waren die Ersten,
die wirklich mit den großen Weißen nachher in der Welt und den großen, auch auf der
in der Welt getaucht sind. Und da gab es kein Manual für, Da gab es kein Handbuch
für. Und ich bin jetzt von meiner ersten Erfahrung mit 18 im Biostudium 4,
5 Jahre später auf diesen Expedition und darf als Social Media,
Kameramann, Meeresbiologische Assistent als Dritter im Bunde von denen lernen. Jetzt
war es immer so, dass kein Lernumfeld war, wie das jetzt in Deutschland der Fall
ist mit einem Onboarding und dann gibt es noch mal einen Workshop und dann kriegt
man Manual. Sondern es war alles ein bisschen friss oder stirb.
Entweder du lernst das oder du lernst es nicht. Es gab sicherlich Anleitungen und
die Jungs haben mich auch vor den Haien das ein oder andere Mal beschützt, aber das
eine oder andere Mal halt auch nicht.
Und da ist meine Vorstellung von mir selber und wer ich bin, tief in meinem Kern
in die allerletzte Ritze eingerissen worden von diesen Tieren, denn ich habe gedacht
du hast jetzt alle Dokus geguckt, du hast alle Bücher gelesen, du hast Free -Diving
-Kurse gemacht. Ich konnte damals hier beim Training habe ich mich zweieinhalb Minuten
auf dem Boden gelegt, war ja auf 20 Meter Tiefe, das war absoluter Overkill, hätte
ich gar nicht alles machen müssen.
Ja und dann sehe ich das erste Mal so einen weißen Hai. Nehmen wir die beiden
Legenden und absoluter Tunnelblick. Mein ganzer Körper mal paralysiert.
Da war nichts mehr von Mut, von Abenteuersinn, sondern da war Schock.
Und das ist ein ganz interessanter Moment, weil heute in unserer Gesellschaft hier
wir ganz ganz resistent geworden sind, uns mit der brutalen Wahrheit über uns selbst
zu befassen. Wir sind eine sehr therapeutische Gesellschaft geworden und eine sehr
überempatische Gesellschaft, wo man immer sein Ego gestreichelt bekommen möchte von
seinen Freunden, von seiner Familie, von den Arbeitskollegen, vielleicht auch zum Teil
von seinem Therapeuten. Und obwohl all diese Sachen unglaublich wichtig sind,
dass wir eine Empathie haben, dass wir füreinander sind, Da sollte es nie ausufern,
dass wir uns selber Narrative erzählen, die in der Realität nicht existieren.
Und so haben die Tiere an ganz vielen Stellen mir gezeigt, dass ich eigentlich für
diesen Weg, der große Abenteurer zu sein, gar nicht gemacht bin. Ich bin kein 1 ,95
Schrank. Ich bin nicht jemand, der sich im Fernsehen reiserisch verkaufen will um
jeden Preis. Ich bin auch nicht der beste Akademiker, ich bin eigentlich nur ein
Typ, der in einigen Talenten ganz gut ist und dann eine Passion hatte,
sich vor Heier einzusetzen. Und dann muss man halt wirklich in diesem Moment sehr,
sehr ehrlich sein, wenn ich von diesem weißen Hei nicht gewappnet bin. Möchte ich
diesen Weg weiter machen?
Oder lerne ich jetzt die Skills, um das nochmal zu probieren oder sage ich,
ich lasse das komplett sein, das war nicht für mich. Da gab es sehr, sehr viele
Situationen auf der menschlichen Ebene als auch auf der Ebene mit den Tieren, wo
diese Gefahr, diese Angst und diese Konfrontation mit sich selber, die ja eigentlich
nur von dem Tier gespiegelt wird, dazu geführt hat, dass ich mich selber besser
kennenlernen und dann Prioritäten setzen konnte, wo möchte ich mich auf so eine
Gefahr einlassen, Wohne ich und wie kann ich die managen und heute ist es so dass
ich in vielen anderen lebensbereichen in meinem leben angstfreier bin weil ich echte
angst und auch echte gefahr mal kennengelernt habe und man lernt die zu managen und
da ist man nie frei von also du das sind ihr glaube glaube ich von vielen zu
denken das extrem kletterer oder
elite soldaten oder oder auch so wirklich gar nicht so extremer Heitaucher, wie ich,
irgendwann mal keine Angst verspüren. Ja, das ist eine ganz normale menschliche
Emotion, aber sich der mal auszusetzen durch das Abnoeitauchen oder durch die Heihe
ist, glaube ich, ein sehr gesunder Prozess, von dem man lernen kann.
Ich habe dich so kennengelernt, ehrlicherweise. Ich hätte jetzt fast, also wenn ich
jetzt ein Bild malen würde, wie Sie sagen, dass du den weißen Heihein, vielleicht in
die Augen geblickt hast, hast du eigentlich in dein Inneres geguckt, hätt ich jetzt
was gesagt, hast du dich selbst reflektiert, selbst besser kennengelernt? In den Tagen
danach, in der Situation habe ich mir gehörig in die Hose geschissen. Aber danach,
und das habe ich von dem Vorgespräch schon gemerkt. Jetzt sprechen wir ja immer
lieber über Lösungen und dann hör ich mal, eine bessere, nachhaltigere Welt bei fünf
nach zwölf, aber kannst du vielleicht mal dem Lein sagen, was ist das Problem bei
Heinen, Beheien, welche Auswirkungen hat das auf Artenvielfalt und alles Mögliche auf
dieser Welt? Ich glaube, das ist den wenigsten bewusst. Ja, wir haben eine ganz
große Krise gerade in der Welt und das ist die Biodiversitätskrise. Die Artenvielfalt
auf diesem Planeten ist das Resultat von Nahrungsketten und Nahrungsnetzen, auf die
wir seit Beginn unserer Spezies angewiesen sind. Und die verinnern sich gerade massiv
durch Verschmutzung, durch Wilderei, durch Überbeanspruch in unserer Sursing gibt es
viele Gründe, über die ich glaube ich auch ausgiebig gesprochen habe. Der Knackpunkt
ist, dass Raubtiere hier eine ganz ganz wichtige Rolle spielen und wir haben den
Großteil der Raubtiere an Land schon verloren über die letzten 200, 300 Jahre und
wir sind gerade dabei das im Ozean zu machen. Aktuell werden über 100 Millionen Haie
pro Jahr gefischt. Die meisten großen Haie sind mittlerweile vom Aussterben bedroht.
Dazu gehört der große Hammer -Haie, der ozeanische Weißspitz -Haie und viele der Haie,
die im Mittelmeer oder auch hier in Europa wirklich zu Hause waren und diese
Gewässerbevölker haben. Was passiert uns als Menschen, wenn wir Haie verlieren? Das
wissen wir noch nicht so ganz. Aber Es ist eigentlich mittlerweile Konsens in all
denjenigen, die sich mit diesem Thema befassen, dass wenn wir heie entfernen, wir ein
ganz wichtiges Teil aus der Maschinerie Ozean entfernen und wir Menschen sind auf den
Ozean angewiesen. Über 70 Prozent der Erdoberfläche ist Ozean,
deswegen soll es eigentlich nicht "Planet Erde", sondern "Planet Ozean" heißen. Wir
haben über 50 Prozent der großen Wildtiere des Ozeans seit 1970 verloren im Ozean.
Das heißt, wir sind gerade dabei im Ozean das zu tun, was wir mit den Wölfen und
den Bären über die letzten 2 -900 Jahre schon getan haben an Land. Das Analog zeigt
uns, was dann passieren kann. Wenn wir diese Raubtiere an Land verlieren, heißt das,
wir müssen das durch menschliches Management irgendwo ausgleichen, durch Jägerschaften,
Förstereien und Co. Das ist teuer und im Ozean unmöglich,
weil der Ozean hat keine Grenzen. Das sind dreidimensionaler Raum, in dem alles sich
durch ganze Ozeane bewegen kann. Und was wir da gerade machen durch das Entfernen
der Heihe ist, dass wir Stück für Stück während eines fahrenden
Autos auf der Autobahn Einzelteile entfernen, um Gewicht zu verlieren, weil wir sagen,
wir wollen schneller und schneller und schneller und dann nehmen wir das raus und
das raus und das raus, wenn wir das Raubtier im Ozean verlieren, die Haie, dann
verlieren wir einen der wichtigen stabilisierenden Faktoren dieses Ökosystems und das
betrifft mich nicht nur, weil ich eine persönliche Beziehung zu den Tieren habe,
sondern das betrifft uns jetzt schon und ich glaube, dass wir mir in den nächsten
20, 30 Jahren das nicht schaffen, diese Highpopulation zu behalten und auch die
natürlichen Nahrungskennen im Ozean, dann betrifft in allererster Linie unseren
Wohlstand das und unsere Lebensqualität.
Ich habe mich dieser Frage aus verschiedenen Perspektiven gewippmet. Ich habe ganz
viele Jahre lang, also ich mache mal so ein bisschen die Lösungsansätze auf der Meta
-Ebene auf, weil ich auch immer ein Fan davon bin den Leuten zu zeigen, dass wir
Ozean auch schützen können. Die erste Sache, die wir machen können ist. Es gibt in
jedem Ozean eine große Fischerei -Kommission, also ein bisschen wie die UN der
Fischerei. Das ist im Nordatlantik das sogenannte ICAT. Das sind Kommissionen,
die sich aus verschiedenen Staaten zusammensetzen, die in allererster Linie erst mal
ein wirtschaftliches Eigeninteresse verfolgen für diese Staaten und zwar, dass die
Bestände der Tumfische, die eine wichtige Ressource darstellen, Die zurückgeht bis in
den ursprünglichen Wohlstand der Griechen des mediterranen Raums,
die halt auf den Thunfisch angewiesen waren, ähnlich wie die Heringsschwärme oben in
Norwegen. Die müssen gemanagt werden, die müssen gesund bleiben, damit wir uns nicht
die Köppe einschlagen politisch um diese Ressource und somit bemisst diese Kommission,
basierend auf wissenschaftlichen Daten, mit einigem politischen Einfluss natürlich.
Quoten. Das führt häufig dazu, dass wir lange, lange Zeit diese Bestände überfischen.
Der Blauflossentun ist ein tolles Beispiel, wie wir 2005 aufgrund von
wissenschaftlichen Daten gesagt haben, der stirbt jetzt aus, wenn ihr jetzt
weitermacht. Dann sind Fangquoten eingesetzt worden. Heute erholt sich der
Blauflossentun so, dass wir ihn schon wieder in deutschen Gewässern vermuten, wo er
eines der
Häufigste Bespeisefisch war, der vierteuerste Fisch glaube ich nur in Deutschland,
war ganz normal den hier zu fangen. Es gibt 350 kg schwerer Blauflossentouns,
die jetzt im Oresont in Dänemark in der Ostsee wieder jagen. Der ist back. Und das
ist gut für die Fischer, das ist gut für die Natur, es ist möglich. Und diese
Kommission managen auch die Highpopulation. Das heißt, wissenschaftliche Daten zu
liefern für gesunde Bestände und gute Funkwohnen ist eine Richtung. Die andere sind
mehrere Schutzgebiete, also wir können auch räumlich, ähnlich wie Nationalparks an
Land, Ozeane oder Tiere schützen, indem wir sagen, eh, keine Fischerei,
keine Verschmutzung und der Vorteil für uns Menschen ist, dort gibt es intakte Natur.
Wieso fahren wir zum Krüger Nationalpark? Wieso fahren wir zum Yellowstone
Nationalpark? Wir fahren da nicht hin, weil wir sagen, das Gras ist mir wichtig als
Navitat oder die Termitenhügel sind so schön. Ja, da gibt es vielleicht auch ein
paar Freaks, die das spannend finden, keine Frage. Aber in der Regel fahren wir
dahin wegen der Big Five, wegen des Löwens, des Nassons, Elefanten oder in
Nordamerika, der Grisly & Co.
Galapagos ist ein Beispiel dafür. Die Insel Kokos oder auch da, wo ich gearbeitet
habe, in Mosambik, im Bazaruto Nationalpark. Es gibt auch im Wasser Nationalparks, die
nur existieren, weil Leute sagen, hey, dieses Durung zu sehen oder diese Hammerheit
zu sehen oder diese Wahl hier zu sehen, das ist mir etwas wert. Der Vorteil ist,
dass es einen sogenannten Spillover -Effekt gibt. Das heißt, erholen sich die
Fischbestände innerhalb des Meeresschutzgebiet. Dann irgendwann wandern die ab, weil die
Kapazität dieses Ökosystems für all diese Tiere erreicht ist und die dann neue
Gebiete, umliegende Gebiete suchen, als hier zu Hause. Was am Ende für die Fischerei,
besonders für die lokale Fischerei, für die Menschen, die angewiesen sind noch auf
das Protein und den lokalen Fisch bedarf, ist das super, weil am Ende dabei Mehrung
kommt als vorher. Diese zwei Sachen sind glaube ich das wichtigste, wo wir uns
wirklich gezielt einsetzen können und da habe ich als Forscher versucht, durch unsere
wissenschaftlichen Projekte mich da einzusetzen. Jetzt kommt aber für mich die nächste
Challenge und zwar, wie bezahl ich den Scheiß denn? Und je näheren wir uns ein
bisschen des Lösungsansatzes, denn ich bin zum einen gebunden an universitäre
Strukturen, die häufig nicht erlauben, dass wir an einem Ort für eine lange,
lange Zeit arbeiten können und vor allen Dingen an seltenen Tieren arbeiten können
und vor allen Dingen arbeiten können, schutzorientiert zu arbeiten. Häufig ist es in
der Forschung heute so, dass wir sehr grundlagengetrieben sind, akademisch getrieben
sind und um ganz ehrlich zu sein, das hilft mir nicht. Ich forsche nicht aus
Interesse, ich forsche nicht, um aussterben zu dokumentieren. Ich möchte nicht in 50
Jahren sagen können, wir haben tolles Wikipedia angelegt, wie die Welt damals
untergegangen ist, sondern ich möchte mich fragen, wo gibt es kontextualisiertes
Wissen, was in dem Moment den Entscheidungsträgern in dem Kontext hilft, eine konkrete
Lösung zu finden. Also war die Frage, wie können wir uns von diesen Strukturen ein
bisschen frei machen. Nächste Frage ist, wie bezahlst du denn die Boote, die die
Forschungsgelder, Kamera -Equipment, das mit deinem Team da drüben ist, also als
Kontextmal. Wenn ich ein Forschungsboot für den Tag anmiete, selbst ein kleines
Motorboot, das kostet mich teilweise zwischen 2 .000 und 3 .000 Euro. Anreise fürs
Team, Unterwasserkamera mal eben 5 .500 Euro, 5 .000 Euro fürs Unterwassergehäuse.
Unterkünfte, da sind wir ganz schnell bei Summen, die einfach existieren, weil auf
dem Ozean zu arbeiten. Schwierig, zeitintensiv und teuer ist. Die Tiere heil zu
finden ist nicht trivial.
Boah, und da saß ich damals und ich war richtig verzweifelt, weil das nur über
Vereinsgelder zu machen ist mittlerweile auch bei der aktuellen Spendenlage in dieser
Welt sehr schwierig geworden.
Und dann irgendwann habe ich gedacht, da gibt es so einen Weg. Es gab eine ganze
Menge Leute, die uns gesprochen haben und gesagt haben, hey Lukas, ich würde gerne
mal mit dir so eine Reise machen irgendwie, so mit Haien tauchen, ich finde das
spannend, weil wir haben hier in Deutschland ganz reiches Erbe an Doku Kultur,
Naturfilmern von Haien -Zielmann über Hans Haas damals wirklich der Erste der ja
Tauchgerät und der Unterwasserkameras erfunden hat, gefolgt von Jacques Cousteau, wir
haben eine der höchsten Dichten von Tauchern in Deutschland und all diese Leute haben
uns gefragt, können wir da mal mitfahren? Ja, und dann haben wir erst ein paar Free
-Diving -Reisen gemacht, wo wir den Leuten das Abnoldtauchen beigebracht haben, dann
habe ich mich rangetastet an, dass die Leute mit den Haien ins Wasser gegangen sind
und währenddessen habe ich parallel meine Forschung gemacht und dann habe ich immer
vier, fünf Monate Freitauchkurse, Unterrichter, Reisen gemacht, Fernsehauftritte gemacht
und so weiter und dann von diesem Geld die restlichen sechs Monate finanziert. Und
dann irgendwann war, hatte ich den Papp auf und gesagt, ich kann noch nicht
Europäern sagen, wir fliegen nach Galapagos, wir fliegen nach Afrika, wir fliegen nach
Asien mit einem riesen Footprint und erzählen dort Leute so falschem
Wissenschaftsmäßig, bekommen für eine Woche rein, erklären euch, wie die Welt
funktioniert und reisen wieder ab. Das kann ich doch nicht machen. Das ist auch
nicht authentisch. Und dann habe ich den Stefan kennengelernt. Der Stefan ist
Unternehmer, hat eine Film - und Werbefirma in Merbusch und noch hier in Berlin.
Und der Stefan hat das ganze unternehmerisch gesehen, ist auf einige dieser Tour
mitgefahren und hat gesagt, dann lass uns das doch in ein Ding gießen. Ja, und dann
saßen wir da und haben überlegt, überlegt, überlegt und auf einer Servierte ist dann
die Idee entstanden. Denn das, was sich damals um mich herum gebildet hat, war nicht
ich als Person, das habe ich immer gehasst, so diesen Persönlichkeitskult zu schüren,
sondern es ging eigentlich um was ganz einfaches. Wir haben ein Kollektiv von
Menschen plötzlich um uns herum gehabt, die einen in der Gemeinschaft etwas für den
Ozean tun wollen. Das war der Kern. Und dann hat der Stefan gesagt, wir nennen das
ganze Ocean Collective. Okay, was macht jetzt das Ocean Collective? wir müssen ja
irgendwas anbieten können. Und da haben wir gesagt, wir wollen hier in Europa, in
unserem eigenen Hinterhof, Menschen mit dem Ozean verbinden durch Citizen Science
Expedition, also Bürgerforschungsreisen. Wir nehmen Bürger aus der Mitte der
Gesellschaft mit auf Expedition, wir bringen dir bei, wie man freitaucht mit einem
Atemzug, wir bringen dir bei, wie man sich auf dem Ozean als Meeresbürokische
Assistent schlägt.
Du packst selber mit an, weil ich immer ein Fan davon war, den Leuten mehr
zuzutrauen, als nur passive Beobachter zu sein, sondern jeder von uns kann das. Ich
bin auch nicht als Highforscher aus meiner Mutter rausgesprungen und habe gesagt,
"Chucka, jetzt taue ich mit heim", das war, ja, vielleicht hat sie da eine andere
Perspektive.
Und dann nehmen wir die Leute mit auf die so nachhaltig wie möglich gestaltesten
Reisen und die Menschen helfen uns heil zu erforschen und damit 2023 die erste
Expedition gestartet haben das ausgeschrieben gedacht mal gucken was für bunte Vögel
auftauchen und waren überrascht dass wir von 16 Jahren bis Mitte 60 von Handwerken
über Arzt über CEO von großen Konglomeraten bis hin zu Schülern zu Schülern alles
damaliges. Die Leute leisten finanziellen Beitrag, das ist keine Pauschalreise, sondern
eine Expeditionserfahrung und de facto erforschen wir jetzt an mehreren Standorten in
Europa, Blauhaie, Makohaie und auch das größte deutsche Raubtät in Heringshaie und
können sagen, dass wir mit die größte Feldkapazität für die Feldforschung für
Highforschung in Europa geschaffen haben innerhalb von zwei, drei Jahren und das eben
nicht durch Lukas Müller oder durch Person X, sondern am Ende durch die Power des
Collectives. Sehr cool, hast du mir gleich eine Frage vor Mecke genommen, das ist
sozusagen sehr gut die Entwicklung geschildert. Wann läuft, laufen die nächsten Boote
außerlich fast gesagt? Ich bin gerade zurückgekommen aus Frankreich, gerade frisch.
Ich brauche jetzt mal ein paar Wochen durchatmen. Da haben wir Heringsheil studiert,
das ist eigentlich das größte hier Deutschlands mit kritisch vom Ausstärm bedroht, der
Cousin des Weißen Highs. Da waren wir gerade mit acht Leuten und haben Sender an
den Tieren angebracht, genetisch Proben genommen und dann ein bisschen mit so einem
Weißen High in den britannischen Gewässern unter Wasser. Das nächste Mal fahren wir
raus jetzt im Sommer, da sind wir in der Biskarier, da forschen wir seit zwei, drei
Jahren Blau und Mako -Highe und da sind wir mittlerweile für sieben Wochen am Stück.
Also es hat sich auf jeden Fall gelohnt, diese Kombination aus Bürgern und Forschung
zu verbinden. Aber wir arbeiten auch an einem Standort auf den Kanaren.
Da waren wir das erste Mal jetzt, um mit Engelsheim zu tauchen. Da gibt es ein
ganz cooles Projekt, das heißt das Angel Shark Project. Aber die gemeinsame Note ist
immer in Europa. Wir arbeiten nur mit lokalen Forschern zusammen und bringen unsere
Wissen.
Entimente, die halt mittlerweile auch flächendeckend entstehen, die kann man nicht
pauschal als unberechtigt dastehen lassen, wenn durch große Reiseportale und durch sich
daneben benehmende deutsche englische oder auch holländische Touristen an einigen dieser
Orten die Lebensqualität innerhalb von wenigen Jahren durch Heuschrecken kaputtgemacht
wird. Wie kann ich denn
nachhaltig, ich sage es mal, reisend durchführen, wenn innerhalb von zwei, drei
Monaten durch irgendwelche Trip -Advisor -Angebote dann dort überrannt wird. Und da ist
uns halt wichtig, dass sie, dieser kulturelle Aspekt, dass wir mit Locals -Arbeit in
Beginn brit -onische Stadtfester und unsere lokalen Partner uns einen Einblick in die
Sprache geben, in die Stadtfeste, in die Mythen, in die Vergangenheit, in die
Geschichte und wir teilweise auch in Kontakt suchen mit Fischern, um deren Perspektive
kennenzulernen und eben komplett dogmafrei, pragmatisch für unsere Zielsetzung uns da
immersiv in diese Kultur begeben. Das ist für uns ganz ganz wichtig und deswegen
kann ich gar nicht sagen, dass das Arbeit ist. Es ist sicherliche Arbeit, auch eine
ganze Menge körperlicher Invest und Verantwortung, die wir da tragen. Aber am Ende
für mich auch ein interessanter Reisenbogen gewesen, von Mexiko mit Komodo -Varan in
Indonesien mal getaucht, also wirklich am Ende der Welt jetzt zurückzukehren und zu
sagen, dass man diese Fähigkeiten einsetzen kann gemeinsam und auch nur durch andere
engagierte Bürger aus der Mitte der Gesellschaft und dann auch noch Europa neu
kennenzulernen, diese britannischen Gewässer, wo wir die Heringsseier erforschen in
Frankreich, das ist eine Zeitreise in unserer eigenen Nordsee, denn diese Tiere,
die Kegelrobben, die Bastelpe, die Kälbwälder, der Pollack, die Heringer,
das sind eigentlich Ökosysteme, die eins in unseren Gewässern existieren und die wir
zurückbringen können, wenn wir es dann machen wollen. Denn der Heringsseier,
der da, der König, der Nordsee eigentlich ist, mit dem sind bis jetzt weniger als
200 Menschen getaucht weltweit. Es gibt mehr Menschen, die im All waren als Menschen,
die mit diesem Ehringsheil getaucht sind. Unsere Teilnehmer waren jetzt die Ersten der
Welt, die das machen konnten.
Es ist möglich, den Ozean zurückzubringen. In diesem Meeresschutzgebiet, im Frankreich,
in dem wir arbeiten, ist der zurückgekommen.
Der Tunfisch ist zurückgekommen durch nachhaltige Fangwohnen. Wenn wir dem Ozean über
die nächsten 15 Jahre pragmatische Lösungen vorschlagen und Mutternaturen ein bisschen
Respekt entgegenbringen, sodass sie nicht am Ende sagt, ich war sehr enttäuscht von
euch. Das ist viel schlimmer, als wenn der Papa sagt, was hast du wieder angestellt.
Wenn wir diesen Moment nicht verpassen, dann können wir den Reichtum des Ozeans und
dieses Miteinander wieder erreichen. Wir tun da unser Bestes in ganz,
ganz kleinem Maße, eben das zu erreichen. Ob das am Ende funktioniert, weiß ich
nicht, aber ich habe auch aufgehört, mittlerweile mir Gedanken zu machen, darüber,
dass die weltständig untergeht, weil am Ende können wir nur unser Bestes tun und
hoffen, dass es funktioniert. Sie geht ja sowieso nicht unter, sie wird nur anders
werden und die Frage ist, ob uns das gefällt. Also vielleicht ist es dann doch
lieber ein Schritt zurück in die Welt, die schon mal da war, ist vielleicht dann
doch die angenehmere Ocean -Kollektiv, was passiert eigentlich mit so den Menschen, die
bei euch teilgenommen haben. Ich könnte mir vorstellen, die kommen aus
unterschiedlichen Gründen zu euch, sind das dann alles Werbeträger,
die Menschen zu incentivisieren zum Thema Nachhaltigkeit, zur Veränderung oder ist da
ein bisschen Sensationsguss dabei, wenn sie mir das vorstellen.
Ich muss einen Statement zurücknehmen, was ich am Anfang des Podcasts gemacht habe,
fällt mir gerade auf.
Und zwar habe ich dir gesagt, dass das beste Gefühl ist, mit dem Heiz zu tauchen.
Das hat sich mittlerweile ersetzt durch die Tatsache, dass das beste Gefühl ist zu
sehen, was mit den Leuten passiert, wenn sie mit uns im Wasser sind. Egoistisch
gesehen ist es für mich natürlich schön, so ein Heringsheil zu sehen, oder ein Blau
Laohai.
Unsere Teilnehmer kommen aus den unterschiedlichsten Backgrounds. Einige mit großen
Träumen, andere mit Traumata. Manche haben Angst vorm Wasser, manche haben Angst vor
Heinen. Für manche ist es der erste Urlaub nach zehn Jahren Kindeserziehung mit drei
Kindern als Single -Marm.
Es gibt andere, die mit einem riesigen aufgeblähten Ego kommen. die glauben,
dass sie alles können und dann plötzlich auf den Boden der Tatsachen geholt werden.
Und die eine Sache, die alle verbindet, ist eine Wertschätzung für den Ozean, weil
wir halt auch sagen, das ist nicht die Hardcore -High -Reise, sondern es ist eine
Expedition für einen Sinn. Und diese Mission und dieser Sinn führt dazu,
dass diese Menschen untereinander sich über politische Gräben, über Glaubensgräben,
über Unterschiede in der Generationsperspektive hinweg ein gemeinsamen Nenner finden.
Und das ist etwas, was in unserer Gesellschaft heute eine der größten
Herausforderungen ist. Wie können wir gesellschaftsübergreifend, eco -chamberübergreifend
Menschen miteinander verbinden?
Und wir waren, wir sind gerade in Frankreich gewesen und tauch ab,
das ist eine Teilnehmerin, das Physiotherapeutin ist jetzt das dritte Mal nach einer
langjährigen, wirklich herausfordernden gesundheitlichen Laufbahn, das dritte Mal mit uns
freitauchen auf Expedition, ist im Grunde genommen auch Anfängerin,
also vielleicht anderthalb zwei Jahre gewesen. Jetzt taucht sie ab in 13 Grad kaltem
Wasser, fühlt sich total wohl, in vier Metersicht absoluter Dunkelheit ist auf 10
Metern und da kommt plötzlich ein Raubtier der Urzeit, eigentlich unser biologisches
Erbe der Heringszeit, auf sie zugetaucht. Sie hat eine super Interaktion mit dem
Tier, dieses prähistorisch fast ausgestorbene Tier, taucht zweimal um sie herum wie so
ein mystischer Geist. Sie taucht auf und hat Tränen in den Augen und lacht mich an.
Am gleichen Tag fragt uns unser lokaler Guide, der Paul, mit dem wir seit vielen
Jahren arbeiten.
Wir haben eine Tradition am Ende des Tauchtages, immer das wir reflektieren, was uns
heute passiert ist und wir klatschen für den Ozean, ob wir was gesehen haben oder
nicht spielt keine Rolle, weil es ein Privileg ist, auf dem Ozean zu sein. Und kurz
bevor wir klatschten, fragte Paul uns, wieso seid ihr hier?
Und reihum könnte ich jetzt einen emotionalen Moment nach dem anderen sagen. Eine
Teilnehmerin, die Isabel, hat erzählt, dass ihr Urgroßvater zu See gefahren ist. Der
hat als Kapitän gefischt in der Nordsee. Und ihr Großvater hat ihr Legenden erzählt,
wie ihr Urgroßvater damals heier in den heimischen Gewässern erlebt hat.
Und das teilte sie in diesem Moment, dass ihre Motivation war, eine Zeitreise in die
Welt zu machen, wie sie damals war, in ihrer eigene Ahnengeschichte sozusagen.
Das ist für mich immer sehr erfüllend zu sehen, dass wir uns da nicht irgendwelche
Narrative erspinnen, sondern dass wir Menschen wirklich mit unserer Natur wieder
verbinden. Darüber hinaus laden wir aber auch Belegschaften ein. Also wir machen das
nicht nur für Privatpersonen, sondern heutzutage gibt es im beruflichen oder im
Konzernbereich riesige Challenges. Persönliche Resilienz, Stressbewältigung,
kritisches Denken, Entscheidungsfähigkeit und Teamverantwortung zu übernehmen, sind gerade
in Anbetracht der großen Weltgeschehene in den letzten 2 -3 Jahren ein riesen Thema
geworden. Die Challenge hier ist, dass diese urbanen, weichmachenden Landschaften,
diese Vorlandschaften, die wir für uns hier geschaffen haben, eigentlich gar nicht
gemacht sind, eben genau diese Fähigkeiten wieder zu schärfen. Denn eigentlich sind
sie der Ursprung, wieso wir symptomatisch heute eben mit diesen schwierigen
Herausforderungen nicht mehr umgehen können. Und deswegen haben wir angefangen
Belegschaften im Rahmen von Nachhaltigkeitsprogrammen, Risikomanagement Programmen oder
Resilienzbildung, Teambildung mit auf Expedition zu nehmen, Um dann halt den Menschen
durch die Heihe einen ähnlichen Weg zu ebnen, wie wir den auch haben. Denn du, der
Stefan und ich, wir sind auch nur Jungs aus dem Ruhrgebiet, die irgendwie da
reingestolpert sind und das dann irgendwie gelernt haben. Und zu sehen, dass da echte
Transferleistungen stattfinden, dass Menschen tiefgreifend verändert sind und dann
Multiplikatoren sind in unserer eigenen Gesellschaft als Teil eines Kollektives. und
sich in verschiedenen Sachen engagieren dadurch, zeigt mir, dass da ein Mehrwert ist.
Und ich glaube, um ganz ehrlich zu sein, dass in den nächsten zehn Jahren in der
Wissenschaft, in dem Bereich Nachhaltigkeit, auch in der Finanzdienstleistung,
ganz vielen Strukturen, die wir für selbstverständlich genommen haben, über die große
Stagnation seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute. Und diesen wirklich abundanten
Ressourcenfluss, von dem wir alle, wie auf einem rave, drogensüchtig Party machen
konnten die letzten 80 Jahre,
das wird sich ändern. Da werden wir aufwägen. Da wird Mutter Natur sagen, hier ist
eine Grenze erreicht. Und diese ersten tektronischen Plattenverschiebungen, ob
geopolitisch, ob ressourcentechnisch, die werden stärker werden. Und was wir da
brauchen für diese Zeit, sind Menschen, die resilient sind, Menschen,
die pragmatisch sind, Menschen, die nicht dogmatisch sind, die auch wirklich
übergräben, übergreifen, die Hände ausstrecken und sagen, wie können wir miteinander
arbeiten? Und ich glaube, dass es da sehr, sehr wichtig sein wird, dass man selber
die Lösung und den Wert seiner Lösung anderen Menschen darlegen kann. Und nicht
einfach nur glaubt, da werden Und ach, dann kriege ich doch nur einen Sponsoring
-Geld für mein Nachhaltigkeitsprojekt, sondern du musst klar darlegen, was ist das
Problem? Das sind bei uns, ist das die Biodiversitätskrise. Was ist der Mehrwert für
dich, wenn du dich da engagierst? Und dann am Ende muss halt auch Resultate liefern,
über die fünf bis zehn, 15 Jahre deiner Projekte. Und das ist eine Challenge und
das hat uns auch an die Grenze gebracht. Aber ich glaube, dass das auch total
gesund ist, weil Nur so können wir in dieser sehr undurchsichtigen Zeit der
Inauthentizität und des überwiegenden Marketing in unserer Gesellschaft wieder
dazukommen, was ist echt, was funktioniert, was sind die echten Lösungen? Und in dem
Rahmen vielen Dank, dass ich dazu ja heute bei dir auch ein bisschen was teilen
darf. Unbedingt, deswegen habe ich dich auch aussprechen lassen. Wir wollten ja
unbedingt an den Punkt vorbeikommen und ich glaube... Entschuldige meine Monologe, ja.
Nein, nein, Nein, das ist völlig in Ordnung. Ich glaube, du hast eine gute Brücke
geschaffen, da hätten wahrscheinlich jetzt einige Fragen noch mehr. Aber ich sehe
schon unsere Zeit rinnt und rinnt davon. Deswegen, du sprichst so schön in Bildern.
Ich habe ein paar Filme von euch gesehen. Vielleicht verstärkt das dann auch an der
Ecke nochmal. Aber hast du vielleicht noch eine Situation, die du erzählen möchtest,
die dich sehr stark nochmal geprägt hat. Du kannst wahrscheinlich aus einem großen
Fundus greifen, aber du hast ja viele Dinge, die sich auch bewegen, die du gerade
zum Schluss erzählt hast. Vielleicht gibt es Vereinfungen, würde ich sagen, das war
eine Situation, die hat mich so geprägt, die hat mich wiederum in das menschliche
Leben den einen oder anderen Schluss mitnehmen lassen.
Ja, tatsächlich. Letztes Jahr im Baskenland, dort arbeiten wir zusammen mit dem Asti
und der Doktor Maite herausgehen. Sie ist eine wunderschöne, ehrgeizige,
entscheidungswillige Frau, ein sehr harter Knochen, aber ist wirklich ein Vergnügen mit
ihr zu arbeiten. Und sie wollte dort seit langem Makohai studieren.
Sie ist mittlerweile kritisch vom Aussterben mit rote Art, der dem Bestand wird eine
50 -prozentige Überlebenschance im Nordatlantik gegeben.
Und am Anfang, als wir uns kennenlernten, gab es ein bisschen dieses Territoriale.
Sie fing gerade an, ihr Forschungsprojekt und im Baskenland zu machen. Das erste High
-Forschungsprojekt an diesem wirklichen Hotspot in Nordspanien. Und das Baskenland ist
ein sehr starker Ort. Erinnert an Neuseeland, so eine Mischung aus Spanien,
Kalifornien und Österreich. Und die Basken sind Basken, es sind keine Ja,
ein sehr toughes Volk, sehr herzlich, aber eine Rauschale, ähnlich wie bei uns im
Norden.
Und jetzt tauchte ich auf mit meinem LinkedIn -Account, meinem Instagram -Account und
den ganzen tollen Fotos und wir machen Citizen Science, nehmen Leute mit zum Reisen.
Da kann aus dieser etablierten Forschung auch ganz schnell mal eine Skepsis entstehen.
Und die war da.
Und über die erste Saison konnten wir Vertrauen gewinnen und wir haben an Blauheim
dann erstmal gemeinsam Sender angebracht und Forschung betrieben. Doch der heilige Gal
war diesen Makohai zu finden, weil in der Biskaia, in der Geschichte der Biskaia
bisher noch nie ein Makohai gefangen werden konnte, um ihn mit dem Sender
auszustanden. Und in der ersten Saison sind wir dann zusammen rausgefahren und das
ist halt harte Arbeit. Also du fährst abends um 10 Uhr raus, fährst in den Gufte
Capredon, das ist ein Tiefsegramm, der ist 20 malenweit draußen, der Wind pfeift, es
ist arschkalt. Und dann hast du große Eimer, da werden Tunfischreste aus den lokalen
Fischereiketten, dann kaufen wir uns die Reste ein, die werden in den Bucket getan.
Und dann musst du ganz strategisch mit der Windrichtung, der Strömungsrichtung, der
Tiefe und deinem Equipment lockspuren setzen, um diese Heie anzulocken. Und das ist
ein Erfahrungswert, der mich, also zigtausend Euro kostet hat, viele Narben auf meinem
Körper und auch eine Fähigkeit, wo ich mich ganz häufig gefragt habe, Heie durch
Fischblut anzulocken. Wer bezahlt mich dafür? Was ist denn der Mehrwert hier in
dieser Welt dafür? Und den habe ich dann da eingesetzt und dann das Team wirklich
auch an der Belastungsgrenze, Alles schon am Pennen morgens und ich steh da und
kippe Fischblut ins Wasser und plötzlich tauchte dann da dieser Makohai auf.
Und das war der erste Makohai, den dieses Team, die Forscher vor Ort, die dort
leben, das ist deren Erbe, das erste Mal gesehen haben.
Fast Forward, ein Jahr später machen wir genau das gleiche, die Mission mal ein,
diese Heil zu finden und tendenziell finden wir da mit 30 Forschungstagen, wenn wir
Glück haben, ein Pro ein Prozessor.
Wir sind rausgefahren, diesmal waren wir ready, ich hatte das Fungal Equipment, wir
hatten die Sender bereit und davon hängt natürlich auch viel ab, weil wir kriegen
keine Fördergelder von der großen Fischereikommission oder auch von unseren privaten
Partnern hier, Unternehmen, die uns Spenden geben oder Privatpersonen für diese teuren
Sender. Da kostet ein Sateliten Sender für so ein High 6000 Euro, wenn wir nicht
zeigen können, dass wir das schon einmal gemacht haben. Und dann gab es ein bisschen
Knarsch mit dem spanischen Skipper, John Bassate, absolute Fischereilegende aus diesem
Hafen. Sein Vater war einer der erfolgreichsten Tunfischer seiner Zeit. Heute ist John
ein großer Fan von nachhaltiger Fischerei und einer der Ersten, der den Finger zeigt,
wenn dann sich nicht an die Regeln gehalten wird. Und jetzt sitzt plötzlich ein
Deutscher auf seinem Boot und erzählt ihm, wie wir jetzt hier heil fangen. Das
führt, das kann zu Friktion führen. Das haben wir sehr elegant gelöst,
indem wir eine klare Rollenverteilung hatten, gute Kommunikation, weil es am Ende ja
wieder um eine Mission geht. Es geht ja darum, dieses Tierzufang für einen Sender
und nicht einfach nur um irgendeine Aktivität, um Spaß zu haben und ego und dann
verliert man sich da dann. Ja und dann waren wir draußen in diesem gufte Capreton.
Es war graus wetter. Plötzlich tauchten Delfine auf. Das ist keine gute, kein gutes
Zeichen. Und dann habe ich meinem Team gesagt, Jungs, ich werde auch älter, meiter.
Du musst mal 10 Minuten chummen. Ich muss mal vorne hin. Ich lege mich mal hin.
Weg mich mal auf wenn ich, wenn heider ist. Und ich höre nur, wach auf und ich
höre nur, Keilon, Keilon, Dippuron, Dippuron, Lukas, Lukas, Dippuron, Dippuron.
Plötzlich absolute Wildnis in dem Boot und ich guck nur nach oben und meine Kollegin
Anna Renner steht auf dem Boot und sagt, du kannst, da ist ein Mako. Und wir haben
die ganze Nacht den ganzen Tag davor kein Heil gesehen. Wir waren jetzt schon seit
10 Stunden am Chum Und plötzlich sehen wir auf dem Sonar und un im tiefen Wasser,
da ist ein Mako ein kritisch vom Ausstärken drohte Art.
Ja, dann hat das ganz schnell fangequittment ready gemacht. Der John hat dann seine
Rolle perfekt ausgefühlt, als erfahrene Fischer wusste er genau, wie er den Hai
fangen kann. Ich war da ein bisschen ungeduldig. Ich habe dann das Handling
übernommen, sobald der Hai dann an der Leine war, habe ich dann die Leine genommen,
den Hai ans Brot bekommen, kommuniziert mit dem Team und dann hat die Maite diese
Sender angebracht und dann waren wir die ersten, die in der Biscayre jemals ein
Makoheim im Sender ausgestattet haben und das war für mich ein sehr,
fast schon spiritueller Moment, weil man wirklich 15 Jahre investiert diese Tiere zu
verstehen und man lernt von Locals in Französisch -Polinesien, von ureingeborenen
Völkern, von erfahrenen Forschern und dieses Ziel, was wir uns am Anfang gesetzt
haben, als Teamwork, als kollektiven Unterschied zu machen für den Ozean, ist in dem
Moment wahr geworden. Und diesen Respekt zu bekommen von den Locals und sich nicht
einzukaufen irgendwo. Und auch heute diese Leute, unseren Teilnehmern vorstellen zu
können, das ist eine Sache, die kommt durch ein ehrliches bestreben und durch
Schweißblut und Tränen und nicht durch eine Summe, die überwiesen wird oder irgendeine
Transaktion. Wir haben diesen High Amalur genannt, Mutter Natur. Das Video davon ist
durchs ganze Baskenland viral gegangen. Für viele Leute ist es das erste Mal, dass
sie erfahren, dass diese Heier in ihren Gewässern existieren. Amalur ist dann mit dem
GPS -Tracker drei Monate lang von der baskischen Küste bis unten nach Portugal
gewandert, hat vier Wochen in Nazaré verbracht, in dem Graben vor den größten Wellen
der Welt, eine sehr produktive Region, ist dann weitergewandert, mehrere tausend
Kilometer an den Kanaren vom Ei bis zu den Kapwerden wollte dann umdrehen, um wieder
zurückzukehren vermutlich, bis wir dann vor sechs Wochen herausgefunden haben, dass sie
gefischt wurde in Nordafrika und ja auf einem Fischmarkt entsprechend verwertet wurde,
obwohl das illegal ist im Nordatlantik. Somit ist die Geschichte von Amalur für uns
ein persönliches Erfolgserlebnis und gleichzeitig aber auch ein Symbol dafür,
dass diese Haie nach wie vor geschützt werden müssen und wir eine ganze Menge
Hausaufgaben noch haben.
Das ist, glaube ich, ein Moment, der mich darin bekräftigt hat, das führen und vor
allen Dingen schön zu sehen, jetzt das Teammitglieder, die mit uns vor vier, fünf
Jahren angefangen haben, anfangen diese Aufgaben zu übernehmen und ich mich selber
ersetzlich mache, weil ganz häufig in diesem Persönlichkeitskult von heute
Organisationen und auch Projekte immer mehr abhängig werden von einzelnen Personen und
diese einzelnen Personen dann verpassen sich selber ersetzlich zu machen, sodass daraus
robuste Initiativen werden. Und da sind wir tatsächlich gerade auch auf Hilfe
angewiesen, diese einzelnen Erfolgsmomente, die wir uns auf die Fahne schreiben können
jetzt in Europa, im Rahmen von größeren Förderprojekten und Sponsoringprojekten mit
Unternehmen, mit Belegschaften, mit Förderern auf die Beine zu stellen. Und wenn ich
ganz am Schluss vielleicht noch einen Pitch mit Werbemaßnahmen bei dir platzieren
darf, unser Traum wäre diese lokalen Initiativen in den nächsten fünf Jahren auf den
Katamaran zu übertragen, sodass wir einen Expeditionsschiff gefundraised bekommen, sodass
wir die Projekte in Frankreich, in Nordspanien und in Kanaren langfristig für junge
Menschen, für Mitte der Gesellschaft und für Medienprojekte nachhaltig aufstellen
können, weil ich glaube, dass auf den Spuren von Hans Hass und Jacques Cousteau,
diese großen Geschichten oder Boris Hermann gerade für den Klimawandel und sein
Segelschiff. Das notwendig ist, wieder ein Schiff unter Deutschlandlage zu haben,
was sich einsetzt für die großen Meerestiere und das mit einem geringen Footprint.
Ich weiß nicht ob wir da hinkommen, vielleicht sitze ich in ein paar Jahren hier
und kann ihr die ersten Momente berichten von diesem Schiff, aber das ist momentan
den Weg und die Momente, die wir verfolgen.
So, ehrlich habe ich Julik nach der Geschichte vorher. Lukas habe ich ja, da müsste
man eigentlich beim Podcast so eine Minute mal kurz die Zeit anhalten zum
Interhalten, vor allen Dingen nach dem Ende, womit man ja nicht so richtig gerechtet
hat, nach dem Erfolg, den du vorher erzählt hast. Aber den Aufruf lassen wir auch
stehen, den ich sehr gerne unterstütze und ich hoffe, dass wir darüber in fünf
Jahren vielleicht sogar früher darüber sprechen können. Ich hoffe, es haben viele
zugehört. Ocean Collective, wenn ihr das leben wollt, mit Happy End möglichst,
die Geschichten, wenn ihr ein spannendes Tier entdeckt habt, was vielleicht vorher
noch nicht gesehen wurde oder selten gesichtet wurde, dann wendet an euch, wendet
euch an Lukas und seinen Team, an seinen Kollektiv kann man ja sagen und unterstützt
das finanziell oder durch Manpower oder am besten durch beides, dass viele, viele
positive Geschichten zukünftig entstehen. Auch wenn die Zeit ein bisschen fortgestritten
ist, Die 5x5 erspare ich denn nicht, wobei, ehrlich, ich hatte kurz überlegt nach
der Geschichte, wir lassen's, aber wir machen die ganz kurz, die gehören traditionell
zu dem Podcast dazu. Einfach nur kurz den Satz ergänzen, ganz kurz, oder ganz kurz
die Frage. Ich gehe mein Bestes, ja. Ich, der liebe Lukas, stehe für.
Respekt vor Mensch und Natur. Nachhaltigkeit heißt für mich. Nicht immer dogmatisch
sein.
Bezüglich Nachhaltigkeit würde ich privat niemals. Ich glaube, ich würde nie auf ein
Kreuzfahrtschiff gehen. Ich hätte es gesagt, deine Forschung sind eher in Europa.
Deswegen würdest du weite Flüge meiden, ist das ja. Ja, aber kannst du nicht. Da
können wir die nächste Debatte aufmachen, weil ich habe in Mozambique durch meine
Forschung eine geschaffene Ölplattform zu verhindern. Wenn man jetzt den CO2 -Print von
meinem ganzen Team aufwendet und allen Leuten, die dazu beigetragen haben, dann haben
wir das 5 .000 -fache eingespart. Deswegen ist es immer so eine Frage, was sind die
Ecosystem Services, die da nun verknüpft sind. Aber nee, Kreuzfahrtschiff, du kriegst
mich never, kriegst du mich auch so ein MSC -Ding und da so ein Partyboot,
never. Kann OK.
OK. OK. you.
der Anreiz unseres Wirtschaftssystems mich lange sehr beschäftigt hat, weil man als
Ökologe irgendwann sich fragt, okay, wieso passieren denn die Sachen? Wieso handeln
wir als menschliche Tiere so, wie wir handeln? Und das sind am Ende alles
Anreizsysteme. Und ich glaube, dass die Schuldenlage, das Schuldensystem, in dem wir
jetzt gerade existieren und die daraus resultierenden inflationären Eigenschaften,
die mit in den Kuchen eingebacken sind, dazu führen, dass wir immer kurzfristiger
konsumieren, immer kurzfristiger investieren und kurzfristiges konsumieren und nicht
langfristiges denken, ist halt die Antithese zur Nachhaltigkeit. Und ich glaube, dass
Nachhaltigkeit heute ganz häufig gedacht wird als, ach, wir erwirtschaften in unserem
inflationären, ausbeutenden System, was runtergebrochen wird, auf ein Proto
-Sozialprodukt.
Da nehmen wir dann am Ende das Taschengeld und schmeißen das als Spende in
Nachhaltigkeit, um Pflaster auf den großen Häuserbrand zu machen, den wir da haben.
Und ich glaube, dass eine Rückkehr zu einem in Teilen wahreren System,
einem wahreren Lineal für was ist wirklich wirtschaftlich und was nicht,
nach den ganzen Manipulationen der Messmetrigen über die letzten 50 Jahre, ob das
unsere Bundesanleihen sind, etc. Ich glaube, dass das sehr, sehr wichtig ist. Und ich
glaube, dass Bitcoin vielleicht nicht die Antwort darstellt, aber vielleicht eine
Möglichkeit sein könnte, diese großen tektronischen Planverschiebungen, die sich in den
nächsten 20, 30 Jahren unseres Systemen ergeben, ein bisschen smoother zu gestalten
und sehe immer mehr Wissenschaftler, Ökologen, Politiker,
die das ähnlich sehen, obwohl Bitcoin ja normalerweise nachgesagt wird, dass es so
unnachhaltig wäre und so weiter und würde da einfach jeden bitten, der sich mit D
-Growth und langfristiger Nachhaltigkeit beschäftigt, mal ins monetäre System einzusteigen
und zu überlegen, was passiert da und es gibt ja auch einen Grund, wieso die großen
Banken BlackRock und Co. anfangen sich damit zu beschäftigen, weil es in der Realität
wird, für den Einzelbürger und auch nicht. Und da würde ich jeden Challenge und
einfach mal eine Position zu diesem Thema zu beziehen. Das ist so ein Weird Fact
über mich, dass ich ein kleiner Bitcoin -Enthusiast bin. Das wusste ich nicht
ehrlicherweise und ja, ich sehe schon, wir machen den nächsten Finanzpodcast auch mit
ihr. Habe ich zwar noch nicht, aber dann hätte ich schon den ersten Gast, den
Lukas, aus einem ganz anderen Grund. Ja, lieber Lukas, Zeit ist leider abgelaufen.
Ich glaube, wir hätten, sehen wir gerade beim letzten Punkt, eine Menge Gesprächsstoff
noch da. schön, dass du da warst. Vielen Dank für die Zeit und die Plattform und
er noch mal ein großes Dankeschön an dich, weil wir haben eben vorgesprochen, du
hast auch eine bewegte Zeit hinter dir, hast wahrscheinlich für Nachhaltigkeit viel
mehr getan, als ich das tun kann. Und so Plattformen hier, das ist das, was den HN
und dieser verborgenen Welt eine Stimme und eine Sichtbarkeit gibt. Und deswegen
vielen Dank an euch beide hier, die wir hier sitzen, dass ich heute sein durfte.
Sehr cool. Danke, danke, danke. Ja, liebe Hörerinnen, Hörer von 5. nach 12 mit einem
Heid in den Ozean -Teilen habe ich heute erfahren. Das erste Mal, wenn man da
sozusagen betaucht oder auch wenn man es öfter tut, sieht man, dass wir vielleicht
gar nicht die Hauptrolle in dieser Welt spielen, sondern nur ein Teil einer komplexen
und sehr verletzlichen ganzen Weltzeit. Also, ich hoffe, diese Folge hat euch bewegt
mich hat sich. Ich habe wirklich Gänsehaut hier und es ist nicht übertrieben worden,
was über dich berichtet wurde. Du kannst Bilder in den Kopf schaffen, ohne dass wir
selbst live gerade mitgetaucht sein. Wenn euch die Folge endlich bewegt hat, teilt
sie, bewerbt Ocean Collective, kann ich nur unterstützen und dann freue ich mich,
wenn er wieder reinhört in 14 Tagen bei 5 Nacht 12. Dankeschön.
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